Donnerstag, 26. August 2010

HBKH: Hamburg-Berlin-Köln-Hamburg – 1.527 km

Eine kleine Deutschlandrundfahrt, ja, da will ich mitmachen.

Kein BRM? Was soll´s.

1527 km - das verspricht: viele flache Kilometer, aber auch Harz und Sauerland.

Und dann lese ich so etwas:

"Hm, seit Samstag sehe ich eher rot. Bin mit Jan und einem weiteren Bekannten (kein HBKH-Aspirant) die Abschnitte T4 und T5 abgeradelt, die gegenüber der letzten Austragung quasi unverändert sind. Ich frage mich ernsthaft, was 2006er-Teilnehmer treibt, das nochmals auf sich zu nehmen."

Was soll ich davon halten?
Jungs, haltet mal den Ball flach. Bei Euch geht´s doch höchstens darum, dass Ihr 10 Minuten länger für die Strecke braucht als geplant. Macht Euch mal nicht in die Hosen.

Ernsthaft Sorgen habe ich mir nicht gemacht, gespannt war ich. Wie steil werden die Anstiege? Wie anstrengend wird die Tour? Wird das rechte Knie alles mitmachen? Soll ich es tapen oder nicht?

Der Rest war klar:
Garderobe, Riegel, Pulver für die Strecke bis Messinghausen; für Messinghausen einen Stapel für die Schleife nach Herkenrath und einen Stapel für die Rückfahrt nach Großhansdorf.

Anreise am Freitag im Mannschaftsbus ab Köln, eine super Idee. Zunächst unvorstellbar, wie alle Räder da reinpassen sollten, aber es klappte. Auch für ein Liegerad gab es ausreichend Platz!

In Großhansdorf dann einchecken. Und direkt mal der erste Vorteil, als eine von vier Frauen teilzunehmen: Andrea kommt auf mich zu und spricht mich gleich mit „Du bist Corinna“ an, richtig. So bekomme ich das T-Shirt, das Stempelbuch, die Rahmenschildchen und die Streckenbeschreibung. Johann steht weiter in der Schlange an.

Anschließend Nachtlager fertig machen, Pastaparty, Pläuschchen halten und richtig früh verschwinden. Ohne Ohrenstöpsel hätte ich vermutlich keine Minute geschlafen. Schnarchende Randonneure, eifrige Helfer - es war einfach verdammt unruhig. Bereits um 03:00 Uhr klingelten die ersten Wecker - klapperndes Geschirr, Tische wurden eingedeckt. Das Frühstück wird vorbereitet - für 04:30 Uhr erst hatten wir unseren Wecker gestellt. Ab zum Frühstück und um kurz vor 6:00 Uhr raus auf die Straße in den Regen, na klasse.

Samstag, 14.08.: Getröte und Rasseln zum Start, mit Begleitwagen raus Richtung Berlin. Im Vergleich zu LEL ein übersichtliches Fahrerfeld, es sind nur 63 Teilnehmer. Einige sind direkt verschwunden, andere sieht man immer wieder um sich rum. Ein Streckenposten sorgt an einer Stelle dafür, dass alle auf dem Radweg fahren und gibt einen Hinweis zur nächsten Kurve, sehr gut.

In Lauenburg rollen wir als große Gruppe ein, es ist zu erkennen, dass es bergab geht, und was passiert? Die Jungs hören auf zu treten. Sorry, aber ich habe noch ein paar Kilometer vor mir und will weiter. Also raus aus dem Windschatten, vorbei an der Truppe und ab da dann zu zweit durch die Landschaft. Bei Kilometer 70 etwa kommt Stefan von hinten ran, er hat die Führungsgruppe wegen eines Plattens verloren. Dann streikte auch noch seine Luftpumpe und so bekommt er Johanns geliehen. Wir fahren einige Kilometer gemeinsam, Stefan pumpt nach, kauft eine neue Pumpe und holt uns auch wieder ein und Johann hat seine Luftpumpe wieder. Und Stefan ist weg. Logo. Und dabei haben wir um 10:00 Uhr schon 118 km geschafft, wir waren wirklich nicht langsam.

Erste Zwischen-Kontrolle in Wittenberge bei km 157, erster Platten von Johann 2 km vor Nauen, und erste Haupt-Kontrolle in Nauen bei km 272 – um 16:04 Uhr. Wow, ein 27er Bruttoschnitt, aber es ist klar, dass es so nicht weitergeht. Süppchen und Reibekuchen essen, Lars (vom HBKH-Team) pflegt die Ketten. Ich wechsel die Hose.

Eine Stunde später geht´s weiter. Nächste Zwischen-Kontrolle bei km 343 um 20:10 Uhr in Schopsdorf an der Tankstelle. Bis 04:50 Uhr hätten wir Zeit, also ein gutes Polster für die erste Nacht. Um 21:16 Uhr nimmt uns eine Sparkasse in Empfang, Jalousien zugedreht, Schlafsäcke raus und gute Nacht bis 03:43 Uhr. Ungestört!

Sonntag, 15.08.: Das Heimatmuseum von Ditfurt ruft zur 2. Haupt-Kontrolle bei km 460. Um 07:53 Uhr begrüßen wir Gaby, duschen, frühstücken und machen uns um 09:19 Uhr wieder auf den Weg. Es regnet. Um 13:25 Uhr ist es in Walkenried gerade mal trocken, wir machen Picknick an einer Treppe und auch Gaby hält für einen kurzen Plausch an. Käsebrot mit Banane, Eiskaffee und weiter um 13:45 Uhr. Eine halbe Stunde später die nächste Pause: Pannenpause. Johann wechselt hinten Schlauch und Mantel, um 14:39 Uhr geht´s weiter. Bis zur Zwischen-Kontrolle in Lütgenrode bei km 607. Pause an der Tankstelle von 17:20 – 17:55 Uhr. Im Regen durch den Harz zu radeln, das war schon sehr schön. Nur schade um die Abfahrten, die waren kalt und die Bremsen griffen nicht wie gewünscht. Einige Höhenmeter haben wir gesammelt, Quedlinburg ohne Besichtigungstour durchfahren, extrem boshafte Autofahrer mit Northeimer Kennzeichen kennengelernt und hoffen, dass es das jetzt mit dem Kopfsteinpflaster war.

Noch 133 km bis zur 3. Hauptkontrolle im Schützenhaus in Messinghausen. Die Strecke verläuft mitten durch Warburg und wir sehen zwei bekannte Gestalten auf Stühlen sitzen: Mario und Kalle vor der Döner-Bude mit einem Wiederbelebungs-Getränk, Peter kommt raus mit nem Döner, jawoll, kann ich verstehen. Bis ich den auf hätte, würde die Pause zu lange dauern und ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie ich den vertragen würde. Also einen Oat-Snack und weiter. Wir fahren Richtung Diemel, auf einmal sehe ich Johann nicht mehr, ich sehe gar nichts mehr. Es geht in einer Rechtskurve steil bergab, meine Lampe an der rechten Achse sorgt für ein schwarzes Loch. Johann ruft, ich solle oben bleiben – danke, die Lösung gefällt mir am besten. Oben studieren wir Navi und Streckenbeschreibung und da rollen auch die anderen drei Jungs heran. Beratschlagen und gemeinsam außen rum zum Weg an der Diemel, wir fahren an der Abfahrt vorbei. Kurzer sanitärer Zwischenhalt, wir lassen die drei ziehen, rollen kurze Zeit später weiter, über die Diemel rüber, und wundern uns auf dem folgenden Radweg, wo die Jungs geblieben sind. Wenigstens die Rücklichter müssten zu sehen sein. Und dann – eine Wand. Zum Glück habe ich gerade noch rechtzeitig zum Schalten gesehen, dass es bergauf geht. Ist das steil, und das nimmt überhaupt kein Ende. Es heißt für mich jetzt „Kämpfen bis zum Umfallen“ oder bis irgendwo das „Oben“ erreicht ist. Stehenbleiben und weiterschieben geht nicht. Ich kann nicht mehr, wann wird es denn endlich wieder flacher? Der Tacho ist dunkel, ich kann noch nicht einmal erkennen, wieviel Prozent diese Steigung hat, verdammt. Irgendwann kommt die Erlösung, ich bin durch, platt, fertig. Und dann kommen die drei Jungs ganz gemütlich von links angerollt, hääääh? Scherz von Axel im Track, oder wie? Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich 18 % anfühlen. Zu fünft geht es auf der Landstraße weiter, ich muss mich erstmal was erholen. Irgendwann sind wir dann doch wieder nur zu zweit. Uns kommt ein Polizeiwagen entgegen, dem Mario später dann erklären durfte, was wir da so treiben. Endlich sind wir um 01:09 Uhr in Messinghausen, diesen Anstieg erspare ich mir. Ich muss die Knie nicht unnötig quälen, also hochschieben. Essen, duschen und schlafen – mit Ohrenstöpseln richtig gut.

Montag, 16.08.: Kurz nach 7 Uhr, Gaby sitzt am Tisch und hat mit HBKH abgeschlossen. Ne, oder? Doch. Mit schmerzendem Knöchel lässt es sich schlecht treten. Keine Ahnung warum, aber der Knöchel ist rot-blau. Wie ärgerlich. Weitere Neuigkeiten: Peter hat den Weckdienst für den Morgen abbestellt, nicht zu fassen. Kalle macht sich mit Jos und Frank auf den Weg, Mario weiß noch nicht so recht wie der Tag verlaufen soll. Er startet nach den anderen und kommt während unseres Frühstücks auch schon wieder zurück: er bricht ab, weil ein Knie streikt. Was ist hier los? Joachim will gegen 12 Uhr los, für die 200 km bis zur nächsten Hauptkontrolle in Herkenrath hätte er dann noch 25 Stunden Zeit, für die komplette Schleife wieder zurück nach Messinghausen 40 Stunden. Das sollte klappen.

Wir starten um 08:26 Uhr. Die anspruchsvollste Etappe, das war klar. Den Beginn kannten wir von unserer Rückfahrt vom Fleche. Es dauert nicht lange, da kommt uns Jan entgegen. Er hat uns fast 400 km voraus! In Fredeburg machen wir von 11:23 – 11:50 Uhr eine Pause für einen erneuten Mantelwechsel bei Johann. Der vorherige Mantel bekam eine Delle und das Hinterrad lief unrund. Somit ist ein weiterer unplanmäßiger Stopp angesagt, geschickterweise bei einem Fahrradgeschäft. Der Inhaber ist mir aber gewaltig auf die Nerven gegangen mit seinem Fachwissen „Wenn die Pumpe 8 Bar zeigt, heißt das nicht, dass Sie 8 Bar im Reifen haben…“, „Bohren Sie doch die Ventillöcher in der Felge auf, dann können Sie auch normale Ventile benutzen“ und wir wollten bis zum Ende keinen Ventiladapter benutzen oder kaufen. Grrrr. Ich beruhige mich mit Mini-Salamis in der Zeit. Zwischen-Kontrolle um 15:25 Uhr in Kreuztal-Buschhütten. Wir gönnen uns in dem Ort Zürcher Geschnetzeltes und machen uns um 16:20 Uhr wieder auf den Weg. Die Strecke hat es in sich, ja. Auch ich bin jetzt schwer beeindruckt von der Ansammlung von Anstiegen. Es ist aber keine Frage von Schaffen-oder-Nicht-Schaffen sondern lediglich eine Frage der Zeit, bei mir dauern Anstiege einfach etwas länger. Landschaftlich bin ich völlig begeistert und freue mich vor allem auch für die Teilnehmer aus dem Ausland, was sie von Deutschland zu sehen bekommen.

Irgendwo um Much herum bemerke ich im Wiegetritt eine gewisse Instabilität meines Gepäcks. Schade, dass es gerade schüttet, aber dem muss sofort nachgegangen werden. Und siehe da: die rechte Schelle des Gepäckträgers ist abgerissen. Das schwere Gepäck wird zu Johann in die Taschen geladen. Drei stabile Kabelbinder übernehmen ab dann die Funktion der ehemaligen Schelle, es hält spitzenmäßig. Einige Kilometer weiter steht an einer Kreuzung George und sucht die Orientierung. Vorne leuchtet nur seine Stirnlampe, die andere ist defekt. Mit einigem Abstand folgt er uns. Als wir die Lichter von Köln sehen, lassen wir ihn für eine kurze Unterhaltung rankommen. Ab dann fahren wir gemeinsam bis Herkenrath: bergauf bestimme ich das Tempo, ansonsten ist Johann vorne. Die letzten Meter zum Naturfreundehaus sind „interessant“, vor allem im Dunklen. Einmal umparken, weil wir vor dem falschen Haus parken und dann gibt es um 22:18 Uhr was zu essen bei Inge und Rudolf. Kurz nach uns folgen Jos, Frank und Kalle. George ist kaum zu verstehen, schade. Nach dem Essen bekommen wir unser Zimmer gezeigt und können duschen, da hier Handtücher und Duschgel gestellt werden. Und dann noch richtige Betten mit frischem Bettzeug, fast wie im Paradies!

Dienstag, 17.08.: Rudolf weckt uns, wir frühstücken und draußen blitzt und donnert es. Na toll. Zum ersten Mal kommen unsere Regenhosen zum Einsatz. Um 05:13 Uhr im strömenden Regen aufs Rad. Mir wurden 1.000 Höhenmeter weniger für den Rückweg nach Messinghausen versprochen. Ich merke die über 3000 Höhenmeter des Vortags deutlich in den Beinen und freue mich nur, dass von den Knien kein Protest kommt. In Lautenbach gönnen wir uns von 08:12 – 08:41 Uhr eine Pause in einer Bäckerei. Wir setzen den Boden etwas unter Wasser und genießen den heißen Kakao und belegte Brötchen. Vor uns waren auch schon so nasse Radfahrer dort, sagt man uns. Dem nächsten Trupp wird dann wiederum von unserer Anwesenheit erzählt. Von 10:09 – 10:37 Uhr gibt es eine Pause in Attendorn, um 11:30 Uhr erreichen wir die Zwischen-Kontrolle in Finnentrop bei km 1.036. Mit den Rädern rein in den Toom, durch zur Bäckerei und erstmal ordentlich zulangen. Frikadellenbrötchen, Schnitzelbrötchen, Kaffee, das dauert seine Zeit. Jos, Frank und Kalle gesellen sich zu uns und freuen sich auch über das Sortiment.

Zwischennotiz: 7:31 Uhr, Jan trifft in Großhansdorf ein! Er ist am Ziel.

Um 12:35 Uhr fahren Johann und ich weiter, die anderen treffen wir unterwegs laufend wieder. Gemeinsam zu fahren, macht keinen Sinn, dafür fahren wir zu unterschiedlich. Als es mal für 5 Minuten aufhört zu regnen, beschließe ich, nach dem Anstieg die Regenhose auszuziehen. Unnötig, ab da regnet es wieder durchgehend. Die Sealskinz konnten das auch nicht ertragen, die Füße waren nass aber wenigstens warm. Ich kann es gar nicht glauben, dass der Rückweg so flach verläuft, wie angenehm. Abfahrten allerdings sind eine Tragödie. Ich traue mich kaum, die Bremsen loszulassen. Die Bremswirkung ist katastrophal verzögert, die Brille dicht mit Regentropfen – jetzt bin ich nicht nur bei den Anstiegen eine Schnecke sondern auch bei den Abfahrten. Die mit Schotter bedeckte Straße vom Hinweg müssen wir zurück rauf, das schiebe ich lieber. Das Hinterrad würde im Stand durchdrehen, muss nicht sein. Aus einer leichten Abfahrt geht’s einmal scharf rechts ab und ich schalte rechts und links um mein Leben: es geht bergauf mit 10+x Prozent. Hui, nochmal gutgegangen. Messinghausen ist nicht mehr weit, ich bin nur froh, dass ich weiß, da wartet eine heiße Dusche und trockene Kleidung. Um 18:20 Uhr sind wir dort.

Ab zur Dusche, trockene Sachen anziehen und eine köstliche Reispfanne verspeisen. Und dann kommt George angeradelt – mit gebrochenem Rahmen. Man kann es gar nicht glauben. Das Unterrohr wird durch Kabelbinder gehalten, geschient wie ein gebrochener Arm mit Schraubendrehern und Werkzeugschlüssel. Als absolute Kleinigkeit erscheinen da abgefahrene Bremsbeläge (Johann bremst hinten mit Metall). Johann macht mit Hermann (HBKH-Team) aus, welche Bremsbeläge er benötigt. Helmut scheint überzeugender, auf einmal hat er für Kalle die Bremsbeläge bekommen. Wir schauen uns an und verstehen die Welt nicht mehr. Metall auf Metall ist wirklich nicht für die Weiterfahrt empfehlenswert. Der Schützenchef schaut mit seinem Sohn vorbei und der ist sich sicher, zuhause genau solche Bremsen zu haben. Sie kommen wieder, doch leider ist mit MTB-Bremsen nichts anzufangen, es wäre zu schön gewesen. Wir machen uns um 20:52 Uhr wieder auf den Weg, wollen noch ein paar Kilometer an dem Tag schaffen. Ein steiler Anstieg noch und dann geht es sehr entspannt Richtung Ostwestfalen. Was für eine nette Straße. Im linken Knie ziept es, ich nehme das nicht ernst. Das Treten macht Spaß. Johann versucht, jedes Bremsen zu vermeiden bzw. wenn doch nötig, nur die funktionierende Bremse einzusetzen, so dass wir vorausschauend und vorsichtig fahren. Schade, dabei wäre jetzt ein schnelles Fahren recht "entspannt" gewesen. In Geseke machen wir nach 40 km Feierabend und suchen ein Quartier. Beim Vergleichen der drei "ec-Hotels" haben wir den Eindruck, als würde man uns aus einem Polizeiwagen heraus beobachten. Die Wahl ist getroffen, gute Nacht.

Mittwoch, 18.08.: Von 23:18 – 04:56 Uhr geht unsere Nachtruhe. Mein linkes Knie ist angeschwollen, die Augen kaum sichtbar. Na klasse. Die Rache der Herkenrath-Runde. Unterwegs finden wir ein aufgegebenes, herrenloses Rad am Straßenrand. Dort werden die vorhandenen Bremsbeläge (Weimann) gegen die abgefahren Bremsbeläge (Ultegra) ausgetauscht. Es sieht zwar komisch aus, aber die Hinterradbremse arbeitet wieder. Jetzt kann die Fahrt entspannt weitergehen. Johann kann wieder bremsen. In Schloss Holte ein erstes Frühstück beim Bäcker im Edeka um 06:46 Uhr. Wir radeln weiter um 07:22 Uhr. Zwischen-Kontrolle in Bad Salzuflen bei km 1.239 um 08:36 Uhr, ausgiebiges zweites Frühstück beim Türken nebenan. Frank, Kalle, Jos und Helmut kommen herein, sind mehrheitlich allerdings geschmacklich nur noch zu McD bereit. Ihr habt was verpasst. Um 09:51 Uhr heben wir die Tafel auf.

In Bad Oeynhausen stehen wir an einer Baustelle. Als Auskunft zum Thema Umgehung kommt die Information, dass dies nur mit großem Umweg möglich sei, dann probieren wir es doch einfach mal aus. Ganz großartig. Durchradeln geht. Wenn wir den Schmodder aber hätten antrocknen lassen, wäre das wohl nicht lange gutgegangen. Hinter der Baustelle fragt Johann im örtlichen Berufsförderungswerk nett an, ob sie wohl einen Wasserschlauch für uns hätten. Na klar, wird geholt. Prima. Das kostet etwas Zeit, aber so kann es dann weiter gehen.

Um 14:11 Uhr kommen wir in Lindern zur nächsten Hauptkontrolle angesegelt. Der Wind stand gut, Glück gehabt. 1.330 km sind geschafft. Andrea (HBKH-Team) begrüßt uns, die Helfer-Herren haben einen köstlichen Gemüseeintopf mit Wursteinlage gekocht, top! Frank kommt kurz danach, er hat beschleunigt, um der Müdigkeit wegzufahren, die anderen kommen wenig später. Um 15:46 Uhr verlassen wir den gastlichen Ort. Nur noch 200 km, ein Marathon, Kleinigkeit – wenn man frisch auf´s Rad steigt. Wir kennen unser Programm für das kommende Wochenende und somit ist klar, dass wir zwischendurch noch einmal schlafen werden. 50 km weiter ist in Verden die nächste Zwischen-Kontrolle um 17:50 Uhr. Danach beginnt es etwas zu regnen, wir halten an für Regenjacke und Picknick, wir sehen Frank auf uns zukommen. Als der Regen nach kurzer Fahrt stärker wird, stellen wir uns kurz unter. Irgendwann suchen wir eine Möglichkeit für einige ruhige Stunden und brauchen eine ganze Weile, bis wir in Jesteburg um 23:01 Uhr endlich eine geeignete Bank gefunden haben. Wir liegen ganz gut, etwas frisch von unten, aber wir schlafen. Auf einmal kommt eine Bankbedienstete herein: in keinster Weise irritiert oder schockiert sondern meint lediglich, Johanns Rad müsste da weg, sie müsste in den Schalterraum, um den Briefkasten zu leeren. Also Rad umsetzen, die Dame erledigt ihren Job und ist wieder verschwunden. Sie verspricht uns noch, dass sie uns kein zweites Mal stören würde. Und sie hat auch nicht die Polizei anschließend gerufen, wir durften ungestört weiterschlafen.

Donnerstag, 19.08.: Um 03:15 Uhr habe ich genug, wir fahren weiter. Das linke Knie ist noch etwas dicker geworden, die Augen auch. Wir überholen und grüßen George, der auf der Landstraße ulkigerweise in der falschen Fahrtrichtung steht. Um 04:20 Uhr sind wir in Winsen zur Zwischen-Kontrolle bei km 1.488. Drinnen hocken zwei Engländer und denen berichte ich dann, dass ihr George auch gleich ankommen müsste. Sie hatten ihn schon vermisst, da sie ihn irgendwann aus den Augen verloren hätten. Sie erzählen, George sei auf der Insel eine Berühmtheit aufgrund der vielen 24-Stunden-Rennen, die er gefahren sei und bei einem Rennen hätte er auch zweimal den Rekord gehabt. Sein Rad sei 40 Jahre alt und George 70! Wir genehmigen uns ein Rührei-Brötchen und Kaffee, die Engländer sich eine deftige warme Mahlzeit und dann kommt George. Auch diese Etappe noch mit diesem Rahmen geschafft.

Wir fahren weiter um 04:53 Uhr, während die Engländer sich noch ein Nickerchen gönnen. Es geht über die Elbe und dann staune ich nicht schlecht, welche Wellen sich im Umland von Hamburg befinden. Zur Belohnung gibt es auf einer "Bergkuppe" eine Bäckerei, in der es noch einmal Kaffee und für mich ein köstliches Teilchen mit Zimt gibt. Von 06:25 Uhr an schaffen wir es dann ohne Unterbrechung bis 07:56 Uhr ins Ziel. Geschafft. Das reichte dann auch. Das linke Knie begrenzte das Vorankommen am Ende durch ein merkwürdiges Ziehen, wie ich es vorher noch nicht kannte. Das getapte rechte Knie machte keine Zicken.

Das war eine richtig schöne Tour! Landschaftlich spitzenmäßig, richtig gut ausgewählte Straßen, Organisation und Verpflegung perfekt. Nächstes Jahr bräuchte ich diese Qual wohl nicht schon wieder, aber in vier Jahren? Wer weiß.

72 Stunden hat manch einer als Ziel für die Bruttozeit gehabt, netto finde ich das auch gar nicht soooo schlecht. Bei fast 122 Stunden brutto wird deutlich: Wir genießen die Touren!


Bilder sind hier: http://picasaweb.google.com/johann.eilers/HBK1419August2010#

Link zur Strecke: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=yzadfnsfwfwbaxsu


Statistik:
- gemeldet waren 68 Teilnehmer(innen),
- gestartet sind 63 Teilnehmer(innen)
- 48 Teilnehmer(innen) = 1.527 km (Finisher) - der erste nach 73:31 h (17.08. um 07:31 Uhr), der letzte nach 126:38 h (19.08. 12:38 Uhr), Zeit war bist 19.08. 12:50 Uhr)
- 8 Teilnehmer(innen) = 1.145 km
- 1 Teilnehmer(innen)= 950 km
- 3 Teilnehmer(innen)= 740 km
- 1 Teilnehmer(innen)= 460 km
- 2 Teilnehmer(innen)= 270 km

Montag, 26. Juli 2010

Lowlands 2010





Ein 1.200er zu Beginn der Ferienzeit, wie genial. Aber halt, der beginnt ja doch einen Tag zu früh. Fragen kostet nichts und siehe da: Johann und ich dürfen 25 Stunden später nachstarten.

Die Vorbereitung im Vergleich zu LEL diesmal minimal: es wird einfach eins der Getränkepulver genommen, die offen sind; das Rad ist fertig und auch das Reisegepäck dank der vorherigen Brevets schnell ausgewählt. Schlafsack, ein kompletter Satz Wechselgarderobe plus noch eine zusätzliche Hose, 4 TetraPaks Eiskaffee, 1 Beutel Paderborner, 1 Paket Scheibenkäse und diverse Riegel und Gels.

Wir beginnen unseren Urlaub am 15. Juli mit einer Pizza in Zwolle. Als wir zum Auto wollen, schüttet es wie aus Eimern. Nützt nichts, wir werden von Gerrits Frau erwartet. Auf dem Weg dorthin kurz umgezogen und dann gemütlich Tee trinken und die Räder klar machen. Um 21 Uhr ist unser Start: tschüss Ineken, bis die Tage.

Der Regen hat aufgehört, aber windig ist es. Da damit in NL durchaus zu rechnen war, hab ich vorher schon gescherzt: ich weiß, wo ich mich dann verstecke…

Es geht zunächst in nordwestliche Richtung. Für die erste Kontrolle in Nijemirdum hatte uns Gerrit mitgeteilt, dass wir dort wohl nichts mehr finden würden, wir sollten es in Lemmer versuchen. Na gut, wir suchen – wir suchen lange. Von einem Wohnmobilisten aus Wesel bekommen wir schließlich den Hinweis, dass auf der Strecke ein Hotel liegt. Der Nachtportier ist unsicher, ob er uns reinlassen soll. Versteht dann aber unser Anliegen und so bekommen wir unseren ersten Stempel.















Weiter zum Abschlussdeich. Was uns erwartet, ist uns klar: 30 Kilometer feinster Gegenwind, besser gesagt Gegensturm. Vorher will ich auf jeden Fall noch etwas essen und wärmer anziehen. In dem Wind bleibt uns lediglich der Windschatten einer Brücke als Schutz, wo man es mal für einige Minuten aushält, stehen zu bleiben. Also Picknick, Beinlinge, Windjacken und Socken anziehen und mutig los. Einen 15er Schnitt haben wir als Brutto-Vorgabe. Mehr als 15 km/h sehe ich als Geschwindigkeit so gut wie nie. Stattdessen viel zu häufig eine „12“. Was für ein Mist! Gerade am Anfang so reinzutreten ist Gift für meine Patellasehne, wenn das mal gut geht.


Am frühen Morgen ist es geschafft, wir suchen in Den Oever unsere nächste Kontrollmöglichkeit. Der Ort schläft noch, da sehen wir Licht in einem Privathaus, an dem „B&B“ steht. Die Frau ist etwas erstaunt, versorgt uns aber mit unserer Bestätigung und lässt mich auf die Toilette – brrrrrrh, mich schüttelt es heute noch. Was jetzt noch fehlt, ist etwas Schlaf. Einen Bankautomaten gibt es, aber außen, der nützt also nichts. Beste Gelegenheit, die sich bietet: hinter einem Gebäude im Freien. Ungestört in den Schlafsäcken gönnen wir uns eine knappe Stunde Pause.

Gegen 06:30 Uhr geht’s weiter. Ein Dixie-Klo für Johann zwischendurch an einer Schule, danke an die die Arbeiter dort. Frühstücken im Einkaufszentrum in Middenwaard. Und dann 80 zermürbende Kilometer zum Nordseekanal. Mit der kostenlosen Fähre rüber und ich habe erst mal die Nase voll. Der Gegenwind macht mich fertig. Lächeln für ein Foto? Neeeeee.

Nach ner Cola und ner halben Stunde Beine hoch und Augen zu geht es natürlich wieder weiter. Spaß ist anders. Urlaub? Gar Hochzeitsreise? Wenn es nicht mit dem Teufel zugeht, gibt es auch eine Zeit nach dem Gegenwind. Darauf setze ich dann mal.

90 km nach Maasdijk. Es geht Richtung SO, immer noch heftiger Gegenwind. Mittagessen mit schlechten Hamburgern und Frühlingsrolle in einem Imbiss in Leiden. Wieder Böötchenfahren und dann eine Kontrollmöglichkeit suchen. 50 Minuten Pause.

Auf nach Gertruidenberg. Besonderheit auf dieser Etappe: es geht in einen Aufzug, der uns zur Fahrradspur unter die alte Maas bringt. Auf der anderen Seite bringt uns ein Aufzug wieder nach oben. Faszinierend. Landschaftlich und stimmungsmäßig eine richtig schöne Etappe. Eine Kneipe bestätigt unsere Anwesenheit und gibt uns einen Tipp, wo denn eine Bank zu finden ist. Die ist auch schnell gefunden: ohne Vorraum, Automaten draußen. In den Niederlanden ist einiges anders als in Deutschland ;-) Na gut, es ist trocken und warm – ab in einen Hinterhof. 1,5 Stunden Ruhe.

400 offizielle Kilometer sind geschafft, in Realität bereits einige mehr. Gut 80 km bis Valkenswaard. Kontrolle? Alles tot hier morgens gegen 5. Aber siehe da: ein Fußgänger, der seinen Hund ausführt. Das muss diesmal reichen: der Mann bekommt einen Stift in die Hand gedrückt und unsere Karten – hat er doch auch was zu erzählen für den Tag. Jetzt schlafen! Nur wo? Eine schlafende Tankstelle lädt ein. Die hinterste Waschkabine wird unser Schlafabteil, schon richtig Luxus. Eine Stunde Tiefschlaf.

Wenn wir Maastricht im Zeitrahmen schaffen, sollte das Brevet eigentlich kein Problem mehr werden. Ab dort geht es wieder richtig Norden und außerdem nach 600 km die erleichterten Bedingungen: statt eines 15er Schnitts ist lediglich ein 13er Schnitt einzuhalten, schon ein Unterschied.

Unvermeidbar verbunden mit Maastricht sind Kilometer am Kanal. Wir stapfen zu Fuß durch eine Baustelle, orientieren uns mit dem Navi und der Streckenbeschreibung. Das Knotenpunktsystem ist idiotensicher, aber warum fehlt uns auf einmal eine Zahl? Also etwas suchen und irgendwann wieder die richtigen Zahlen finden. Wir kommen ins Stadtgebiet von Maastricht, ich erkenne von Ivos Brevets einiges wieder. Die Jugendherberge, die wir uns auch für die Kontrolle ausgesucht haben, ist nicht mehr weit.

09:55 Uhr, ich liege auf dem Boden, von oben gucken mich drei Gesichter an. Mir tut die Schulter weh. Was ist los? Ich kann aufstehen, ok. Wir sind in Maastricht, ja das erkenne ich. Auf nem 1.200er? Was für ein 1.200er? Ach ja, da war was, irgendwas dämmert mir. Was ist denn eigentlich passiert? Johann bremste für eine rote Ampel, die ich wohl nicht gesehen habe und ich bin ihm in die Packtasche reingefahren. Daraufhin - wie es die Spuren an Knöchel, Ellenbogen und Schulter verraten - nach links umgekippt. Als klar ist, dass es mir soweit ganz gut geht, schwingt sich Johann aufs Rad und holt von der Jugendherberge unsere Stempel. Ich warte und versuche mich zu erinnern. Völlig benebelt geht’s dann erstmal in die Innenstadt was zu essen und zu trinken kaufen und dann im Schatten erholen. Der Kopf schmerzt etwas, mir wird wieder bewusst, was wir eigentlich gerade machen. Das Befinden war schon mal besser, aber es geht. Nach fast 600 Kilometern würde ich doch gerne mal die Hose wechseln. Bei einem Opelhändler nach wenigen Metern bietet sich die Gelegenheit.

Keine Ahnung, ob oder wie lange das gut geht, aber zur Zeit gibt es keinen Anlass, den Brevet abzubrechen. Also machen wir uns auf den Weg Richtung Norden. Posterholt, Roermond, Venlo – fast schon heimische Ortsnamen. Gerade im Bereich von Venlo bestaunen wir die Sturmschäden. Was dort an Bäumen entwurzelt ist, ist unglaublich. Eispause an einem Supermarkt. Um 18:13 Uhr bekommen wir an der Autobahnraststätte in Oirlo unseren Kontrollstempel, essen und duschen dort – ein großartiges Gefühl. Eine Pause von 1 3/4Stunde und mir geht es soweit gut.

Es geht Richtung Deutschland. Bei Geldern beginnt der Regen. Es folgen Blitz und Donner. Regenjacke und Sandalen sind bewährte Utensilien beim Radeln im Sommer. Auf dem Weg nach Wesel regnet’s wie aus Eimern, was soll’s. In Wesel dann endlich wieder: ein Bankvorraum! Fast 2 Stunden gönnen wir uns dort. Die nächste Kontrolle ist in Rhade, ein 24-Stunden-Mäckes an einer Tankstelle. Um 02:50 Uhr geht es von dort weiter.

In Rorup gönnen wir uns in der Volksbank ein erneutes Päuschen. Einschließlich Frühstück in der Bäckerei gegenüber werden es 2,5 Stunden.

Zweites Frühstück vom Edeka in Alstätte. Zurück nach NL. In Hengelo geht’s zur Kontrolle an eine Texaco-Tankstelle. Es stehen fast 90 km an bis Zwolle. Der Schädel meldet sich bei Unebenheiten, es lässt sich aber aushalten. Highlight: eine traumhafte Heidelandschaft, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte: der Nationalpark Sallandse heuvelrug. Zwolle erreichen wir gegen 15:30 Uhr. Bis 17:00 Uhr gönnen wir uns eine Pause mit Suppe, Schwätzchen und nochmaligem Hosenwechsel. Auf einen Besuch unseres Bagdrops im Auto verzichten wir, die Vorräte reichen noch und klamottenmäßig reicht es uns auch für die letzten 250 Kilometer.

Aus Zwolle raus bewundern wir wunderschöne Häuser, auch originell orangefarben-gestaltete. Dass gepflasterte Ortsdurchfahrten schöner sind als geteerte, können auch nur Autofahrer meinen. Ne ne ne, unfassbar, was einem da angetan wird. Eine schöne Strecke, wir gönnen uns ein Picknick am Kanal bei Bovensmilde. Unser Brot ist leider verschimmelt, der Käse schmeckt auch ohne Brot. Mini-Salamis runden das Mahl ab.

In Groningen erhalten wir unseren Stempel in einem Hotel und suchen anschließend eine Schlafgelegenheit. Auf einmal schießt ein Köter kläffend auf mein Rad zu. Ich mag Hunde und habe normalerweise keine Angst vor ihnen. Der hat es geschafft. Was hab ich mich erschrocken. Irgendwann ist er weg und ich kann erstmal durchatmen. An einer Kirche erhoffen wir uns ein stilles Plätzchen. Die Kirche ist innen umgebaut und dient als Wohnhaus. Also drinnen schon mal nichts. Um die Ecke geschaut und beschlossen, dass wir verborgen genug liegen würden. Wir zwängen uns in eine Nische zwischen Haus und Busch und liegen über 4,5 Stunden. Als wir wach werden ist es ziemlich feucht und kühl. Wir ziehen uns warm an und machen uns auf den Weg.

Eine kurze 60-Kilometer-Etappe nach Warten. Dort ist für uns kontrollmäßig nichts zu finden, also geht’s weiter und wir entdecken einen gerade geöffneten Shop eines Campingplatzes in Grou. Passend für ein Frühstück um 8 Uhr.

Bei Steenwijk um 11:30 Uhr lockt uns ein Garten zur Kaffeepause. Die letzten 37 Kilometer bis Zwolle absolvieren wir in ca. 2 Stunden. Lowlands1200 ist nach 88,5 Stunden (69,5 netto) geschafft. Bei Gerrit gibt es Dusche, Tee und Kekse und wir machen uns auf den Weg zum Erholungsurlaub auf den Zeltplatz.

Fazit:

Kein Platten
Kaum dicke Beine
Keine Knieprobleme
Deutlich geschwollenere Augen als nach LEL
Das Gesäß hat es besser mitgemacht als vorher befürchtet
Ein neuer Helm ist bestellt – die Kopfschmerzen nach dem Sturz fanden ihre
Erklärung, als ich mir den Helm von innen angesehen habe
1.200 km ohne Unterstützung bedeuten eine Menge Zeit, die für Sucherei draufgeht

Das Wichtigste: es wurde ab Maastricht die erhoffte Urlaubsfahrt: relativ ohne
Zeitdruck, so macht es doch Spaß!

Die Tour: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ymrgmxlypprtoicc">

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